SJ Pirat

Mein erstes eigenes Boot war ein SJ Pirat, nicht die bekannte Variante, sondern ein ungefaehr optimistengrosses, luggergetakeltes Dinghi mir rotweiss gestreiftem Baumwollsegel. Dieses Boot hatte mein Vater noch irgendwann Mitte der Sechziger Jahre, vermutlich auf der Hanseboot, erworben und mir ueberlassen, als er selbst auf einen Klepper Maat umstieg. Leider habe ich ueberhaupt keine Photos mehr von diesem Boot. Wer den Typ kennt oder Photos davon hat bitte melden.

Der kleine Pirat hatte einen gesteckten Holzmast, einen Schwertkasten, der so ausgeformt war das man darauf sitzen konnte und stabile Ruderdollen. Seine Rumpfform war eher die eines Dickschiffes (abgesehen vom fehlenden Kiel) als die einer Jolle.

 

Klepper Maat

Die Nummer Zwei war der oben angesprochene Klepper Maat, eine lt. Bootshandbuch von 1967, gemuetliche Familienjolle mit viel Platz und ueberraschend geringer Endstabilitaet, ebenfalls als Dinghi getakelt. 7,5 m² Segelfläche. Der Maat hatte wirklich viel Platz und einen stabilen Spiegel, der Motoren bis 5 PS trug, ausgeformte Sitzbänke, die gleichzeitig geschlossene Luftkästen waren und einen geschlosssenen Stauraum im Bug. Seine Segeleigenschaften waren, wie oben erwaehnt eher gemuetlich mit einem gewissen Hang zum Entladen der Crew. Festgestellte Schoten waehrend der Wende waren ein ziemlich sicheres Mittel in den Genuss eines Bades zu kommen, auch bei wenig Wind.

 

Klepper Youngster

Der Klepper Youngster war das erste Boot in der Familie welches auch ein Vorsegel tragen konnte. Im Vergleich zum Maat waren seine Segeleigenschaften richtig spritzig. Fehler bei der Technik wurden auch hier sofort bestraft. Eigentlich handelte es sich bei diesem Boot um eine 2 Mann Jugendjolle, die ich in Ermangelung eines 2. Mannes allein segelte. Aufgrund des zu geringen Koerpergewichtes ging ich auch hier oeftermal schwimmen. Immerhin besaß der Youngster eine Lenzklappe, was das Schoepfen ueberfluessig machte.

Nach dieser Jollenphase war erstmal lange Zeit Schluss mit Segeln, bis eine Compaq 16 das Kielbootzeitalter fuer mich einleitete.

 

Compaq 16

Compaqs sind Yachten des amerikanischen Herstellers Hutchins, die sich durch sehr klassiche Linien in Verbindung mit flach gehende Kielen auszeichnen. Die 16er ist das kleinste Modell aus der Serie. 500 kg Gesamtgewicht, 200 kg Ballast bei 11,14 m² Segelflaeche. Eine Schlupfkajüte mit 2 Kojen und ein fuer die Bootsgroesse extrem grosses Cockpit. Sehr steife Konstruktion mit maessigen Amwindeigenschaften. Maximale Höhe am Wind nicht besser als 50°, ab da sinkt die Geschwindigkeit drastisch und die Abdrift steigt stark an. Die Verarbeitung ist gut, die Ausstattung auf das Notwendigste beschränkt. Aufgrund der Größe eigentlich zum Wandern durch Kanäle prädestiniert, aufgrund der Abdrift eher weniger dafuer geeignet. Reffpunkt bei ca. 5 Beaufort. Das einfache Rigg erfordert keinen Achterstag. Großschott wird nach altem Stil am Ende des cockpits gefahren. Außenborder bis 7 PS koennen am Spiegel gefahren werden. Der Mast laesst sich sehr leicht allein stellen und legen. Ein sehr schoenes Detail ist der serienmaessige Bugspriet. Im Gegensatz zu manch moderner Konstruktion sind die beiden Kojen auch fuer normal gross gewachsene Menschen lang genug.

Shark 24

Die Shark ist eins der ersten in GFK hergestellten Segelboote und modellpolitisch ein echter Dauerläufer. Die Konstruktion stammt von einem Gerhard Hinterholler aus den 50er Jahren und wird heute noch produziert. Mittlerweile von baut Ulli Eggers aus Emden die europäische Shark. Verglichen mit allem was ich vorher segeln konnte ist die Leistungsfähigkeit der Shark unter Segeln grossartig. Verglichen mit modernen Konstruktionen, die ja mehr und mehr in Richtung Cruiserracer tendieren immer noch sehr gut. Natuerlich gibt es mittlerweile schnellere 24-Fusser (J24, MaxxFun 25, neuere Firsts, Beneteau 25 etc...), aber die meisten davon können mit dem Seeverhalten der Shark nicht konkurieren. Das Platzangebot ist nach heutigen Gesichtsunkten spaerlich. Fuer 2 Leute reicht es aber auch fuer einen laengeren Toern, sofern man gelegentlich auch mal ans Ufer will und nicht ausschliesslich auf dem Boot bleiben möchte. Die Schwächen der Shark (immer verglichen mit sehr modernen Konstruktionen) sind die begrenzt mögliche Höhe am Wind (kneifen unter 40° mag sie gar nicht) und speed bei leichten Winden. Die Zuladung ist recht begrenzt. Um schnell zu sein sollte man nicht mehr als 300 kg an Ausrüstung und Crew mitnehmen. Die Kojen im Vorschiff könnte für normalgrosse Menschen einen Hauch länger sein. Ab ca. 3 Bft wird das Boot recht lebendig und kurz vor der Reffgrenze (je nach Revier zw. 4 und 6 Bft.) geht die Post richtig ab. Halbwindkurse mit über 7 Knoten sind kein Problem (theoretische Rumpfgeschwindigkeit ist 6,1 kn.), Hoch am Wind ist immer noch Rumpfgeschwindigkeit drin und die Sahneseite sind raume Kurse, auf denen das Boot ins Gleiten kommen kann - auch nur unter Gross und Genua. Echte Pluspunkte der Shark sind neben dem Wiederverkaufswert (man wird sie immer wieder los) die Bauqualität - meine ist mittlerweile 36 Jahre alt und der Rumpf sieht deutlich besser aus als der 10 Jahre alte Rumpf der Compaq, das Seeverhalten - ich fühle mich darin bei Starkwind und Welle deutlich besser als z.B. in einer Duetta 94 - und die Möglichkeit in der Klassenvereinigung an Regatten teilzunehmen. Nachteile hat die Shark vor allem einen: sie ist sauteuer!!! Neue Boote kosten mit allem Schnipp und Schnapp leicht 40.000 € (fuer 986kg Boot ein bisschen viel) und auch gebrauchte Schiffe sind verglichen mit den ehemaligen Neupreisen irre teuer. Schiffe die erst ein paar Jahre alt sind, kann man gebraucht überhaupt nicht bekommen. Wer sich für die Shark interessiert und mehr lesen möchte kann das bei der dt. Klassenvereinigung oder der internationalen Klassenvereinigung tun.

nur aus Spaß am Segeln

Endlich wird auch wieder Jolle gesegelt. Angeregt durch einen Griechenlandurlaub in Horto habe ich mir einen 78'er Laser zugelegt. Etwas über den Laser im Web zu schreiben ist wie Eulen nach Athen zu tragen. Mir macht er Spaß und er versüßt mir die lange Zeit des Winters wenn der Shark aus dem Wasser ist.

Finn Dinghy

Und nach der ersten Jollen kommt die Zweite. Deswegen gibt es mittlerweile auch ein Finn. Baujahr 72, von der Bootswerft Mader sogar mit den olympischen Ringen auf dem Deck. Der Zustand ist derzeit eher so mittel, aber das laesst sich ja aendern. Mal sehen ob das mit mir und dem Finn funktioniert, eigentlich fehlen mir da noch 5 bis 8 kg Koerpergwicht.

Open 6.50, Typ Pogo 1

Da ich schon seit Jahren mit dem Gedanken spiele mal ernsthaft Hochseerennen zu fahren brauchte ich natuerlich erstmal einen passenden Untersatz dafuer. Den gab es letzten Dezember und seitdem sieht das neueste Familienmitglied so aus:

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Die Baltic ist damit erstmal auf Eis gelegt und wenn ich wirklich dieses Leben noch mal erwachsen werde und ein Boot fuer einen Erwachsenen brauche, dann vielleicht doch lieber einen Open 40 oder 50 oder, wenn ich so richtig gross werde einen 60.